Wieder einmal möchte ich etwas zum Thema Plastik – in diesem Fall Mikroplastik – erzählen. Diejenigen von uns, die schon einmal in Indien waren – um nur ein Bespiel zu nennen – kennen das erschütternde Ausmass, welches eine „sichtbare“ Plastikverschmutzung der Umwelt haben kann.

Wie wir alle wissen, haben wir in der Schweiz eine weitgehend plastikfreie Natur und Umwelt. So denken wir zumindest. Denn auch in der Schweiz haben wir ein Plastikproblem, nur besteht 3/4 unserer Plastikverschmutzung aus Mikroplastik und ist somit nicht so offensichtlich wie die Verschmutzung in Ländern wie Indien.

Wenn man hierzu noch die Verschmutzung mit Nanoplastikteilchen hinzu zählen würde, wäre die Verschmutzungsrate noch viel höher – aber hierzu mehr ein anderes Mal.

Unterschieden wird zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik. Primäres Mikroplastik gelangt als solches direkt in die Umwelt über z.B. Körperpeelingprodukte, Strahlmitteln aus der Industrie, usw.. Sekundäres Mikroplastik mit einem Anteil von 89% entsteht durch Abrieb. Das heisst durch Reifenabrieb weit vorne an erster Stelle, durch Freisetzung bei der Abfallentsorgung, Abrieb von Bitumen auf Asphalt, Abrieb von Schuhsohlen, Zigarettenkippen, Plastikmüll usw. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Mikroplastik findet man mittlerweile in der Schweiz so gut wie überall, in den Gewässern und in den Böden, z.B. von Auenlandschaften. Auch in namhaften Mineralwassermarken und im Trinkwasser. Mikroplastik wird von vielen Wasserlebewesen mit Plankton verwechselt und reichert sich u.a. so in der Nahrungskette an. Bisher ist noch wenig erforscht, wie gross der Schaden für die Lebewesen und somit auch für den Menschen ist. Man weiss aber, dass sich auf der grossen Oberfläche vieler kleiner und sehr kleiner Teile ein Biofilm bildet, welcher Nährboden für allerlei schädliches Gut sein kann. Auch für Viren, Bakterien usw. (Quelle: Aqua Vita, Zeitschrift für Gewässerschutz, 3/2018)

Viele Gründe also Plastik, wo es geht, zu vermeiden aber auch unnötige Fahrten mit dem PKW und statt dessen im Dorfladen einzukaufen.